Das Tenorhorn

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Das
Tenorhorn, auch „Bassflügelhorn“, „Infanterie-Cello“, oder „Euphonium“ genannt,
gehört zu den Bügelhörnern und hat seinen Ursprung in der Trompete bzw. dem
Flügelhorn. Ursprünglich wurde es auch in Trompetenform gebaut, heute ist
jedoch nur noch die ovale Form (mit Zylinderventilen) oder die Tuba-Form (mit
Zylinder- oder Perinet-Ventilen) gebräuchlich. Das Rohrwerk ist konisch, d.h.
es erweitert sich vom Mundstück bis zu dem schräg nach oben gerichteten
Schallbecher, die gesamte Länge des Rohres beträgt ca. 2,70 m. Gefertigt wird
es aus Messing.
Das
Tenorhorn gehört zu den tiefen Blechblasinstrumenten. Es hat einen weichen
vollen Ton und den gleichen Tonumfang wie ein Flügelhorn, klingt jedoch eine
Oktave tiefer. Es ist sehr beweglich und daher ebenso wie das Flügelhorn
besonders gut geeignet für schwierige Läufe und Melodiepassagen. Das Tenorhorn
wird in einem Musikverein sehr vielseitig eingesetzt. Sein Spektrum reicht von
der Melodie über eigenständige Solo-Passagen bis hin zu harmonischen, d.h.
melodiebegleitenden Aufgaben. Meist wird die erste Tenorhornstimme der Melodie
zugeordnet, die zweite bereits der Harmonie. Die
Tenorstimme wird im Violinschlüssel notiert, der Grundton des Tenorhorns ist
„B“.
Das Baritonhorn
Das
Baritonhorn (kurz Bariton) ist weitgehend identisch mit dem Tenorhorn, wird
aber für die Harmonie eingesetzt. Im Gegensatz zum Tenorhorn wird die
Baritonstimme jedoch nicht im Violin- sondern im Bass-Schlüssel notiert. Um
die etwas tiefere Lage gegenüber den Tenorhörnern klanglich besser zur Geltung
zu bringen, sollten für die Baritonstimme möglichst weit mensurierte
Instrumente geblasen werden (größerer Bohrung).
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Die Tuba

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Die
Tuba ist das tiefste der Blechblasinstrumente, mit drei
oder vier Ventilen, einem becherförmigen Mundstück, in ovalen, senkrecht
verlaufenden Windungen gebogenem Rohr und nach oben gerichtetem Schalltrichter.
Die
Tuba gehört zu der Familie der Bügelhörner. Sie
wurde 1835 von dem preußischen Militärsachverständigen Friedrich Wilhelm
Sieprecht und dem Berliner Instrumentenbauer Carl Wilhelm Moritz entwickelt. Die
Tuba wird unterschieden in Es-Tuba (hohe Tuba) und B-Tuba (tiefe Tuba). Bei der
Es-Tuba beträgt die Gesamtrohrlänge 403 cm, bei der B-Tuba 553 cm. Die
hohe oder die tiefe Tuba ist das Fundament jeder größeren Bläserbesetzung. Ihr
voller, kräftiger Ton kann äußerst schmiegsam, mild und waldhornartig sein. Die
Notierung liegt wegen der leichteren Lesbarkeit eine Oktave höher als der
Klang.
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Die Posaune

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Die Zugposaune ist ein Blechblasinstrument aus Messing. Sie
besteht aus zwei Teilen, dem Zug und dem Schallstück. Beide Teile werden
ineinandergeschoben. Der Zug ist zylindrisch und das Schallstück erweitert sich
zur „Stürze“ konisch. Die Gesamtrohrlänge der Posaune beträgt 271 cm, das
Mundstück ist kesselförmig. Der Grundton ist – bei geschlossenem Zug –
angeblasen „B“. Durch das Herausziehen des Zuges kann die Tonhöhe in 7
Stufen erniedrigt werden. Der Vorteil des Zuges gegenüber Ventilen besteht
einerseits in seiner Tonschönheit und andererseits in der stufenlosen
Regulierbarkeit der Tonhöhe (Glissando-Effekt). Zur geschichtlichen Entwicklung der Posaune kann
festgestellt werden, dass die technische Entwicklung des Instruments bereits
seit dem 16. Jahrhundert abgeschlossen ist. Die Posaune wird in Musikvereinen je nach Musikart von der
Melodieführung bis hin zu Rhythmusaufgaben verwandt.
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Die Klarinette

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Vermutlich hat Johann Christoph Denner aus dem Chalumeau
die Klarinette um 1700 entwickelt. Im Gegensatz zum
Saxophon wird grundsätzlich Holz zur Herstellung des
Instruments verwendet. Das Holzblasinstrument gehört
zu den Luftklingern. Der Ton wird durch ein einfaches
Rohrblatt erzeugt, welches durch die Luftsäulen in einem
Rohr in Schwingung versetzt wird. Die Klarinette
besteht aus fünf Teilen. In den mittleren zwei
befindet sich das Klappensystem. Die Klappenzahl wurde
im Laufe der Jahre von zwei auf 13 erhöht. 1839 wurde
die Klarinette mit dem von Boehm für die Flöte erfunden
Klappenmechanismus versehen. In Deutschland setzte sich
jedoch nach 1900 das System von Oskar Oehler durch.
Das sogenannte "Deutsche System". Seit
Mitte des 18. Jahrhunderts hat die Klarinette einen
Stammplatz im Orchester. Das Instrument wird ausschließlich
als Melodie-Instrument eingesetzt, da sie sich aufgrund
Ihrer Tonlage nicht so sehr für die Harmonie eignet.
Zudem können Klarinetten sehr schnell gespielt werden,
da mit allen Fingern gegriffen wird. Sie sorgt mit allerlei
Trillern, Lauten und Verzierungen für die Brillanz und
Farbe im Blasorchester. In unserem Verein wird die
B- bzw. Sonar- Klarinette gespielt.
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Das Saxophon

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Der belgische Instrumentenbauer Adolphe Sax entwickelte
1840 das Saxophon. Dieses ist eigentlich ein Blasinstrument
aus Metall (Messing), dennoch gehört es zu den Holzblasinstrumenten.
Grund dafür ist das für die Tonerzeugung wichtige Blättchen
aus Holz am Mundstück. Die Anblastechnik ist der
der Klarinette ähnlich, man braucht allerdings weniger
Ansatz, es ist also leichter zu spielen. Der Korpus
des Saxophons entspricht einer parabolischen Röhre.
An der Rohroberseite befinden sich 20 Tonlöcher, die
durch Klappen abgedeckt sind. Durch diese Klappen werden
die Löcher einzeln, oder paarweise verschlossen, so
dass man mit drei Finger jeder Hand die vielen Löcher
problemlos öffnen und schließen kann. Die in unserem
Verein verwendeten Saxophone sind das Alt- und das Tenorsaxophon.
All diese Saxophone heben einen Tonumfang von zweieinhalb
Oktaven. Die Überblaslöcher erlauben es Töne zu spielen,
die jeweils eine Oktave über oder unter der Normallage
erklingen. In der Mittellage ist der Ton des Saxophons
besonders prägnant. Das Instrument hat einen warmen,
samtigen Ton. In hohen Lagen wird dieser durchdringend,
in tiefen schnarchend und manchmal sogar blechern, metallisch.
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Die Trompete

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Die Trompete ist ein Blechblasinstrument, dessen
Klang durch die Schwingungen der Lippen des Spielers
am Mundstück erzeugt wird. Die Trompete ist genau
genommen der Oberbegriff für Instrumente wie Helikon,
Kornett, Piston, Bombordon, Euphonium, Tenorhorn.. etc.
Man sagt das die Trompete der Urvater all dieser Instrumente
ist. Trompeten aus großen Schneckenhäusern dienen noch
heute in zahlreichen Kulturen als rituelle Instrumente. Die
Trompete wie man sie heute kennt, entstand erst im 19.
Jahrhundert. Trompeten aus Silber und Bronze gab es
schon in altägyptischer Zeit und ähnelten der Form einer
Fanfare (ein gerades konisches Rohr das in einem Schallbecher
mündet). Als die Trompete durch die Kreuzzüge nach
Europa gelangte (ca. 1300) wurde die lang gestreckte
Busine durch ein kürzeres Modell ersetzt. Im 14. Jahrhundert
wurde das Rohr in eine S-Form gebracht, um es vor dem
verbiegen zu schützen. Im 15. Jahrhundert bekam es die
"Bügelform". Bis dato konnten nur Naturtöne
gespielt werden. Dann im 18. Jahrhundert wurde sie so
weiterentwickelt, das man darauf die chromatische Tonleiter
spielen konnte. Es war um 1815 als erstmals Ventile
verwendet wurden, die es ermöglichten eine komplette
chromatische Tonleiter, auch in tiefen Lagen, zu spielen.
1820 haben Friedrich Blühmel und Heinrich Stölzl
in Berlin Kastenventile entwickelt. In Wien wurde 1832
von Joseph Riedl das erste Dreh- oder Zylinderventil
gefertigt. 1839 verfeinerte Fracois Perinet in Paris
die alten Pumpventile. Man nennt sie seither auch Perinetventile. Im
Musikverein wird die Trompete neben Soloaufgaben vor
allem in signalartigen Passagen und zur Akzentsetzung
verwendet. Durch das Betätigen der Ventile wird der
Luftstrom durch zusätzliche Rohre geleitet, dabei muss
der Luftstrom einen längeren Weg zurücklegen und der Ton
wird dadurch tiefer.
Ihr scharfer und heller Klang hebt sich deutlich hervor
und wird oftmals melodieführend durch die Flügelhörner
unterstützt.
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Das Flügelhorn

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Ein scheinbarer Verwandter der Trompete ist das Flügelhorn.
Man ordnet es aber einer anderen Instrumentengruppe
zu, der Familie der Bügelhörner, welche um 1825 regelrecht
aus alten Signal- und Klappenhörner entwickelt wurden.
Das Flügelhorn, nicht ganz Trompete, nicht ganz Waldhorn,
hat einen wärmeren, weicheren Klang als die Trompete.
Dieses kommt durch die weitere und konische Bauart.
Wie die Trompete auch, gibt es das Flügelhorn mit Perinet-
(Pump) oder Drehventile. Im Militär, wie auch im Blasorchester,
ist das Flügelhorn fast ausschließlich mit Melodieaufgaben
betraut. Man nennt es auch die Geige des Blasorchster.
Charakteristisch für das deutsche Blasorchester ist
der wohltuende Kontrast zwischen den Flügelhörner (weicher
Klang) und den Trompeten (scharfer Klang)
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Pflege-Anweisung für Metallblasinstrumente
Bei
neuen Metallblasinstrumenten ist noch kein Speichelansatz in den Rohren und in
der Maschine vorhanden. Deshalb sollte in der ersten Zeit vor dem Blasen das
Instrument jeweils mit etwas Wasser durchgespült werden. Es bläst sich dann
viel leichter. Das gleiche gilt für frisch durchreparierte Instrumente. Bei
unlackierten Messinginstrumenten
reinigt man die Oberfläche mit einem Messingputzmittel (Kaol, Unipol oder
dgl.), das keine ätzende Zusätze enthalten darf. Lackierte Instrumente und vergoldete
Teile dürfen nur mit einem weichen Tuch, also ohne zusätzliches
Reinigungsmittel, abgerieben werden. Für versilberte
Instrumente verwendet man zum Abreiben nach jedem Gebrauch ein
imprägniertes Silberputztuch, für die gründliche Reinigung dagegen ein
flüssiges Silberputzmittel. Besonders
wichtig für die Gebrauchsfähigkeit ist jedoch die Pflege der hochwertigen,
präzis arbeitenden Maschine und der verschiedenen Züge. Letztere, nämlich
Ventilzüge und der Haupt- oder Stimmzug sind von Zeit zu Zeit zu reinigen und
mit einem säurefreien Fett (Talg) – nicht Öl! – einzufetten.
Für
die Maschine gilt
a) bei Instrumenten mit Zylinderventilen: Das
Instrument darf nie auf das Druckwerk der Maschine gelegt werden, da sonst der
leichte Lauf des Druckwerkes und der Maschine beeinträchtigt werden könnte. Die
beweglichen Teile des Druckwerks sind mit säurefreiem Öl zu behandeln. Auch die
Ventilzapfen müssen regelmäßig geölt werden, oben zwischen Hufeisen und
Anschlag und unten nach Abschrauben der Ventildeckel. Dabei ist darauf zu
achten, dass kein Öl in das Innere des Ventils (Wechsel) kommt. Eine
unbefriedigende Ansprache eines Instrumentes mit Zylinderventilen ist oftmals
darauf zurückzuführen, dass die Korken in den Hufeisen zu dick oder zu dünn
geworden sind. Dadurch kann der gleichmäßige Luftdurchgang durch die Ventile
gehemmt werden. Zur Kontrolle schraubt man die äußeren Ventildeckel ab und
überprüft, ob die beiden Kerben in der
Ventilachse mit der Kerbe auf dem Hals des inneren Ventildeckels sowohl bei
gedrücktem wie nichtgedrücktem Ventil übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall,
so ist es notwendig, entweder den betreffenden Korken zusammenzudrücken bzw.
ihn dünner zu schneiden oder den Korken durch einen neuen, dickeren zu ersetzten.
b) bei Instrumenten mit Perinet-Ventilen (Pumpventilen) Durch
die größeren Ventilkegel in dieser Maschine ist die Gefahr des Hängenbleibens
auch etwas größer als bei einer Zylindermaschine. Um dieses Hängenbleiben zu
vermeiden, genügen einige Tropfen Ventilöl (ein Spezial-Öl für
Perinet-Ventile, die auf den Ventilkegeln verrieben werden. Vor dem
Wiedereinsetzen der Ventilkegel etwas mit Speichel benetzen. Hat sich doch
einmal Grünspan angesetzt, entfernt man diesen mit einem Lappen oder Papier und
behandelt dann mit Öl nach.
(Quelle:
Musikinstrumente kennen und pflegen; Luxor-Musikvertriebs-GmbH & Co. KG.)
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